275 Tage nach der Chemotherapie

Step 1 - Halbmarathon

Mein erstes Ziel habe ich geschafft!

 

Nach all den Strapazen im letzten Jahr (Tumorentfernung, Chemotherapie und die Laparoskopie) war es mein sehnlichster Wunsch genau diesen Halbmarathon zu laufen. Der Spreewaldlauf ist mittlerweile sowas wie ein Stammtreff von laufbegeisterten Freunden geworden. Die Verpflegung und das Miteinander dort ist einfach wunderbar.

Solch eine Leistung abzurufen ist schon für einen gesunden Menschen eine körperliche Belastung. Nach bereits vier absolvierten Halbmarathon-Distanzen (im gesunden Zustand) kann ich ein Lied davon singen.

Durch die Chemotherapie ist man auf einem ganz anderen Leistungslevel. Der Organismus muss jetzt doppelt regenerieren, einmal durch die körperliche Ertüchtigung des Sportes und er muss  den Eingriffes der Chemotherapie verarbeiten. Die Auswirkungen sind immer noch zu spüren.  

 

Ich habe in den letzten Monaten diszipliniert zweimal pro Woche meine Ausdauereinheiten absolviert. Es gab Trainingseinheiten nach denen ich dachte, das schaffst du niemals bis zum Lauf, aber mein Wille diese Herausforderung zu meistern, motivierte mich nur umso mehr. Erst kurz vor dem Halbmarathon war meine Leistung auf dem Niveau, dass ich mit ruhigeren Gewissen sagen konnte, dass Ding läufst du durch, egal in welcher Zeit. 

Zusätzlich trieb mich der Gedanke, dass ich es mir und den anderen  Krebsbesiegern zeigen wollte, was nach solch einer Hölle wieder möglich ist. Deshalb zog ich mir ein weiteres mal den Anatomieanzug an und lief diesmal für "TimeAfterCANCER" um den vielen Mitläufern zu zeigen - HEY, dass Leben ist nicht zu Ende! 

 

In diesem Sinne - Bewege deinen Arsch :-) 


Ihr Christian Müller

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Kommentare: 1
  • #1

    Clemens (Dienstag, 20 September 2016 21:04)

    Hallo Christian,
    ich (65)bin an Prostatakrebs (Diagnose 11/2015) erkrankt und habe mich vergeblich 3/16 einer OP unterzogen.Leider gibt es Metastasen im Bauch- und Brustraum.Auf Bestrahlung,Hormonentzug und Chemo verzichte ich.Laut Ärzte sei ich ohnehin nicht mehr heilbar.Allerdings bin ich topfit und schmerzfrei. Ich verzchte zwar auf die Schulmedizin,versuche aber mit heilkundlichen Mitteln (Ernährungsumstellung auf Low Carb u.High Fat,Suppenfasten und Ausdauersport u.a. wieder gesund zu werden.Noch Ende 2/16 bin ich eine Halbmarathon Bestzeit (1.42) gelaufen und im Oktober möchte ich den HM in London unter 1.40 laufen.
    Angst vor meinen Krebszellen habe ich nicht (mehr), zumal meine PSA-Werte nach anfänglicher Höhe rückläufig sind.Mir hilft insbeondere mentales Trainning,dass ich auch während meines Lauftrainings (60-80km) die Woche bei Musik vom MP3-Player einübe: Mein Mantra lautet: Mind over Body!
    Grüßle aus dem Schwarzwald , Cle
    Ps. Statt fragwürdigerSchulmedizin solltest du uns auch alternative Behandlungsmethoden anbieten.

Christian Müller

Personal Fitness Trainer - Vereinsgründer - Krebspatient - Unternehmer